überlaufen

überlaufen

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1über|lau|fen ['y:bɐlau̮fn̩], läuft über, lief über, übergelaufen <itr.; ist:
1.
a) über den Rand eines Gefäßes, Behältnisses fließen:
die Milch läuft gleich über; das Benzin ist [aus dem Tank] übergelaufen.
Syn.: überfließen.
b) (in Bezug auf ein Gefäß) die enthaltene Flüssigkeit nicht mehr fassen, sodass sie über den Rand fließt:
die Wanne läuft gleich über!; der Eimer, der Topf ist übergelaufen.
2. auf die Seite des Gegners überwechseln:
Hunderte von Soldaten sind [zu den Rebellen, zum Feind] übergelaufen.
Syn.: desertieren.
  2über|lau|fen [y:bɐ'lau̮fn̩], überläuft, überlief, überlaufen <itr.; hat:
als unangenehme, bedrohliche Empfindung über jmdn. kommen:
ein Schauder, ein Frösteln überlief mich.
Syn.: befallen, ergreifen, überkommen.
  3über|lau|fen [y:bɐ'lau̮fn̩] <Adj.>:
von zu vielen Menschen aufgesucht, in Anspruch genommen o. Ä.:
der Arzt, die Praxis ist furchtbar überlaufen; die Universitäten, die Sprachkurse sind stark überlaufen; ein schöner, nicht zu überlaufener Skiort.
Syn.: überfüllt.

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über||lau|fen 〈V. intr. 175; ist
1. über den Rand laufen, fließen (Flüssigkeit)
2. so voll sein, dass die Flüssigkeit herausfließt (Gefäß)
3. sich dem Feind, der Gegenpartei o. Ä. anschließen
● die Milch, Suppe ist übergelaufen; der Topf, die Badewanne ist übergelaufen
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über|lau|fen 〈V. tr. 175; hat; meist im Passiv〉 jmdn. \überlaufen belästigen, zu stark in Anspruch nehmen ● der Arzt ist sehr \überlaufen er hat zu viele Patienten; der Kurort ist sehr \überlaufen es fahren zu viele Menschen hin, es herrscht dort zu viel Betrieb; es überlief mich (siedend) heiß ich erschrak tief (weil mir eine Unterlassung, ein Fehler bewusst wurde); es überlief mich kalt, eiskalt ich schauderte, erschrak tief, es graute mir

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1über|lau|fen <st. V.; ist [mhd. überloufen]:
1.
a) über den Rand eines Gefäßes, Behältnisses fließen:
Benzin ist [aus dem Tank] übergelaufen;
übergelaufene Milch;
b) so sehr mit Flüssigkeit gefüllt sein, dass diese 2überfließt:
die Wanne läuft gleich über!;
der Tank, Topf ist übergelaufen.
2. auf die andere, gegnerische Seite überwechseln:
Hunderte von Soldaten sind [zu den Rebellen, zum Feind] übergelaufen.
2über|lau|fen <st. V.; hat:
1. als unangenehme, bedrohliche Empfindung überkommen:
ein Frösteln überlief sie;
es überläuft mich [eis]kalt (es schaudert mich), wenn ich das höre.
2. (bes. Sport)
a) über jmdn., etw. hinauslaufen:
eine Markierung ü.;
der Staffelläufer überlief beim Wechsel seinen Kameraden;
b) über etw. laufend hinwegsetzen:
sie überlief die Hürden technisch perfekt;
c) laufend durchbrechen, umspielen:
die Abwehr ü.
3. (in Bezug auf Farben, Farbtöne) die Oberfläche von etw. leicht überziehen:
<meist im 2. Part.:> rötlich überlaufene Blüten.
4. (Seemannsspr.) über etw. hinwegfahren.
5. (schweiz.) 1überlaufen (1 b):
im Frühjahr überläuft der See.
3über|lau|fen <Adj.>:
von zu vielen Menschen aufgesucht, in Anspruch genommen o. Ä.:
ein -er Skiort;
der Arzt, die Praxis ist furchtbar ü.;
einige Kurse für Fremdsprachen sind stark ü.

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über|lau|fen <st. V.; ist [mhd. überloufen]: 1. a) über den Rand eines Gefäßes, Behältnisses fließen: die Milch ist übergelaufen; das Benzin ist [aus dem Tank] übergelaufen; Aus Granitschüsseln lief die klare Flut über (Gaiser, Jagd 44); b) so sehr mit Flüssigkeit gefüllt sein, dass diese überfließt (1 a): die Wanne läuft gleich ü.!; der Eimer, der Tank, der Topf ist übergelaufen; Ü Läuft dadurch das Punktekonto über ..., gerät ... der Führerschein in Gefahr (ADAC-Motorwelt 9, 1986, 8); Er lief über vor Betriebsamkeit und Sachkenntnis (Ott, Haie 156). 2. auf die andere, gegnerische Seite überwechseln: Hunderte von Soldaten sind [zu den Rebellen, zum Feind] übergelaufen; Ein unsicherer Kantonist schwankt eher zwischen Rot und Grün, als dass er zur Union überläuft (Woche 21. 8. 98, 5); Ü dass wir an dieser Stelle längst von der Bibel zu Kopernikus übergelaufen sind (Thielicke, Ich glaube 244).
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über|lau|fen <st. V.; hat: 1. als unangenehme, bedrohliche Empfindung ↑überkommen (1): ein Frösteln überlief ihn; Schauer des Todes und ein immer währendes Zittern überlaufen mich (Langgässer, Siegel 561); Ganz plötzlich überlief Macheath eine heiße Welle des Misstrauens (Brecht, Groschen 210); es überläuft mich [eis]kalt (es schaudert mich), wenn ... 2. (bes. Sport) a) über jmdn., etw. hinaus laufen: eine Markierung ü.; der Staffelläufer überlief beim Wechsel seinen Kameraden; b) über etw. laufend hinwegsetzen: sie überlief die Hürden technisch perfekt; c) laufend durchbrechen, umspielen: der spurtstarke Pisa-Stürmer Schachner überlief die Schweizer Abwehrlinie verschiedentlich (NZZ 29. 8. 86, 45). 3. in so großer Anzahl aufsuchen, dass die dafür vorgesehene Einrichtung, der Raum o. Ä. [fast] nicht mehr ausreicht: wir werden hier von Vertretern überlaufen; <meist im 2. Part.:> der Arzt, die Praxis ist furchtbar überlaufen; die Universitäten, die Sprachkurse sind stark überlaufen; Es war eine sehr überlaufene Tagung (H. W. Richter, Etablissement 262); ein schöner, nicht zu -er Skiort; Dies ist einer der drei spektakulärsten und überlaufensten Nationalparks der gesamten Vereinigten Staaten (a & r 9, 1998, 86). 4. (in Bezug auf Farben, Farbtöne) die Oberfläche von etw. leicht überziehen: <meist im 2. Part.:> rötlich überlaufene Blüten; Die Holzlatten des Bretterzaunes waren von einem feuchten, grünen Schimmer überlaufen (Klepper, Kahn 185). 5. (Seemannsspr.) über etw. hinwegfahren: Der polnische Frachter ... soll die Jacht von hinten überlaufen haben (FAZ 19. 8. 61, 18). 6. (schweiz.) überlaufen (1 b): Wenn dieser (= der Stausee) voll ist ..., überläuft er (Weltwoche 10. 9. 87, 33); ... und wie er blickte, liefen seine Augen voll und überliefen ein Mal, jedes genau ein Mal (Muschg, Sommer 174).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Überlaufen — Überlaufen, verb. irreg. S. Laufen. 1. Ǘberlaufen, ich laufe über, übergelaufen, über zu laufen, als ein Neutrum mit dem Hülfsworte seyn. 1) Über das gesetzte Ziel der Höhe laufen, von flüssigen Körpern. Der Strom läuft über. Die Brunnen liefen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • überlaufen — ¹überlaufen 1. sich ergießen, [hinaus]schwappen, überschäumen, übersprudeln, überströmen, überwallen; (geh.): überfließen, übergehen; (ugs.): überschwappen; (südd.): schwadern, schwatteln; (landsch.): schwippen. 2. abwandern, desertieren, gehen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • überlaufen — ↑desertieren …   Das große Fremdwörterbuch

  • überlaufen — überlaufen, Überläufer ↑ laufen …   Das Herkunftswörterbuch

  • überlaufen — V. (Mittelstufe) über den Rand eines Gefäßes fließen Synonym: überfließen (geh.) Beispiele: Pass auf, die Milch läuft gleich über! Die Suppe ist übergelaufen …   Extremes Deutsch

  • überlaufen — ü̲·ber·lau·fen1; läuft über, lief über, ist übergelaufen; [Vi] 1 etwas läuft über eine Flüssigkeit fließt über den Rand eines Gefäßes: Das Wasser ist übergelaufen 2 etwas läuft über ein Gefäß ist mit zu viel Flüssigkeit gefüllt, sodass diese über …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • überlaufen — über|lau|fen ; das Wasser läuft über; er ist zum Feind übergelaufen; die Galle ist ihm übergelaufen   über|lau|fen ; die Ärztin wird von Kranken überlaufen; es hat mich kalt überlaufen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • überlaufen — üvverlaufe …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • schlawwere — überlaufen …   Saarland-Deutsch Wörterbuch

  • desertieren — überlaufen; abtrünnig werden; (sich) absetzen; abfallen * * * de|ser|tie|ren [dezɛr ti:rən] <itr.; ist: als Soldat[in] die Truppe, Dienststelle verlassen, um sich dem Krieg zu entziehen: er ist [aus der Armee] desertiert. Syn.: fahnenflüchtig… …   Universal-Lexikon

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